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Englandfahrt 2022

Englandfahrt 2022

 

Diesmal alles anders… Brexit, King Charles III statt Queen Elizabeth II, … seit unserem letzten Besuch auf der Insel hat sich so einiges verändert! Den größten Unterschied für uns hatte jedoch die Pandemie verursacht, in deren Folge unsere Sprachenschule, das „Broadstairs English Center“, fast alle seine Mitarbeiter verloren hat. Deshalb sah auch unser Programm dieses Jahr ganz anders aus. Unterricht in nationengemischten Kursen an der Sprachenschule konnte ebenso wenig angeboten werden wie einige der „Activities“ im Abendprogramm, die uns bei unseren Besuchen vor der Pandemie immer sehr begeistert hatten. Und trotzdem war England wieder absolut die Reise wert!

Der Start ist immer etwas grausam, wenn der Treffpunkt an der Schule an einem Sonntag um 4.15 Uhr in der Früh ist, aber die Vorfreude auf die Reise ließ dennoch alle gut gelaunt erscheinen. Und 17 Stunden später erreichten wir endlich etwas erschöpft unser Ziel, Broadstairs in der Grafschaft Kent im Südosten Englands, eine typisch englische Kleinstadt, direkt am Meer gelegen. Dort nahmen uns, nachdem wir noch einen ersten Blick auf den abendlichen Strand geworfen hatten, unsere Gastfamilien in Empfang, die uns jeweils zu zweit oder dritt in dieser Woche Kost und Logis gaben. Am Montagvormittag machte uns bei einer „Charles-Dickens-Tour“ in Broadstairs noch heftiger Regen das Leben schwer, doch zur Mittagspause, die wir am Strand verbringen konnten, kam schon die Sonne raus und verführte ein paar unserer Wasserratten sogar dazu, sich ins mehr als nur kühle Nass zu stürzen. Das Nachmittagsprogramm bestand aus einer Strandwanderung zur Joss-Bay vor Margate und das Abendprogramm aus dem Besuch eines hypermodernen Kinos, in dem wir den Film „The lost King“ anschauen konnten. 


Am Dienstag fuhren wir mit dem Bus nach Greenwich und von dort mit dem Schiff auf der Themse weiter, an vielen berühmten Sehenswürdigkeiten vorbei, mitten ins Zentrum Londons nach Westminster. Nach einer kleinen Tour zum Buckingham Palace besuchten wir die National Gallery. Anschließend wurden alle am Trafalgar Square in die Freiheit entlassen und konnten nach Lust und Laune in Kleingruppen ihren Interessen in Londons Zentrum nachgehen. Am Abend brachte uns unser Bus, der sich durch den Großstadtstau quälen musste und uns am Victoria Embankment aufgegabelt hatte, wieder zurück nach Broadstairs zu unseren Gastfamilien.

 

Mittwoch stand am Vormittag zunächst die Besichtigung der Kirche „St. Augustine“ in Ramsgate mit kompetenter Führung in englischer Sprache auf dem Programm, bevor wir zum originalgetreuen Nachbau eines Wikingerschiffs wanderten. Dort verbrachten wir die Mittagspause und fuhren dann in das kleine Städtchen Sandwich, in dem der weltbekannte Snack erfunden wurde. Das Abendprogramm bestand aus dem Besuch einer Bowlinghalle in Margate.

 

Der Donnerstag brachte uns ein zweites Mal nach London, diesmal mit dem Zug. Vom Bahnhof Victoria Station liefen wir zum Natural History Museum. Sieht das Museum von außen schon wie ein Schloss aus, staunt man erstrecht, wenn man den ersten großen Raum betritt, in dem das Skelett eines Blauwals von der Decke hängt. Fundstücke, die die Entwicklung des Menschen dokumentieren, Saurier, Ausstellungen über Vulkane und vieles mehr faszinieren und bieten viel mehr als man in den eineinhalb Stunden, die uns zur Verfügung standen, sehen und aufnehmen kann. Beim noblen und berühmten Kaufhaus Harrods mit der langen Tradition wurden wir wieder in die Freiheit entlassen und konnten uns die Angebote ansehen, die nicht so ganz unseren Geldbeuteln entgegenkommen, aber dennoch sehr beeindrucken. Von dort sind es nur wenige Schritte zum Hyde-Park und dem eleganten Stadtteil Kensington. Trotz hohen Pendleraufkommens konnten wir für die Rückfahrt nach Broadstairs Sitzplätze im Zug ergattern. 

 

 

 

 

 

 

Unseren letzten Tag verbrachten wir in Canterbury. Dort hatten wir die Gelegenheit die berühmte Kathedrale zu besichtigen, uns durch die mittelalterliche Stadt treiben zu lassen und in den kleinen Boutiquen und großen modernen Kaufhäusern zu shoppen. Da wurde bei so manchem der Geldbeutel leer und der Koffer für die Rückreise voller.

 

Samstag brachten uns 18 Stunden Rückreise zurück nach Dinkelscherben, das wir um 1 Uhr Nacht erreichten.

Wer die Möglichkeit dazu hat, freut sich sicher schon aufs nächste Mal, wenn die „White Cliffs of Dover“ wieder in Sichtweite kommen.

 

Sebastian Kretschmann