Die Aufregung war spürbar bei einigen der zehn Schülerinnen und Schüler der 7. Klasse, die sich am Donnerstag, den 4.7.24, auf den langen Weg zum Gipfel der Brunnsteinspitze (2179m) über Mittenwald im Karwendelgebirge machten. „Kann ich das schaffen?“ Dieser Gedanke geisterte wohl durch so manchen Kopf.
Mit zwei Kleinbussen und den Begleitern, die auch im September auf dem Alpencross dabei sein werden (eine Pädagogin und zwei Pädagogen), ging es um 7 Uhr morgens bei besten Wetterbedingungen von Dinkelscherben nach Mittenwald. Vom Wandererparkplatz sind es nur wenige hundert Meter bis zum Einstieg, wo der Pfad sofort mit einer ordentlichen Steigung durch den Wald führt. Nach einer guten halben Stunde Gehzeit führt der Weg über eine Hängebrücke über einen 30 Meter tiefen Graben, ein erstes Highlight der Tour.
In Serpentinen schraubt sich der Weg danach durch den Wald den steilen Hang hinauf und gibt doch immer wieder Blicke auf das Tal frei, in dem man die Autos auf der Straße von Scharnitz nach Mittenwald, die man eben am Start noch überquert hat, bald schon in der Größe von Ameisen erkennt. Nach weiteren knapp 1,5 Stunden erreicht man die Grenze des Hochwalds und steht vor der schön gelegenen Brunnsteinhütte auf 1523m Höhe, von der aus dann auch schon der felsige Gipfel der Brunnsteinspitze auszumachen ist. Viel Zeit zum Rasten konnten wir uns nicht gönnen, denn nun geht es erst so richtig los. Der Weg führt durch Latschenwald, Felskare und über größere Felsbrocken, teils mit Drahtseilsicherungen weitere zwei Stunden bis auf einen Sattel, über den die Staatsgrenze nach Tirol verläuft.
Die Rotwandlspitze links liegen lassend, erstürmten wir endlich in einer letzten halben Stunde den Gipfel der Brunnsteinspitze, der eine atemberaubende Aussicht bietet. Einige von uns konnten auch noch eine Gruppe Gämsen Richtung Tirol verschwinden sehen. Mit großem Stolz postierten wir uns zum Gruppenbild unter dem Gipfelkreuz und freuten uns, dass es dieses Jahr wirklich alle auf den Gipfel geschafft hatten. Qualifikation zu 100% bestanden, Respekt!
Für die Ausrüstung traf das allerdings nicht zu… Sich schlagartig auflösende Schuhsohlen bei älteren Wanderschuhen sind ein altbekanntes Problem, doch mit einem Anteil von 30% stellten wir einen neuen Rekord auf! Gleich bei drei der zehn Schülerinnen und Schüler kam es zu Auflösungserscheinungen bis hin zur Totalablösung!
Nach der fordernden Tour mit immerhin 7 Stunden reiner Gehzeit ohne Pausen hängten wir noch kurz die heiß gelaufenen Füße in die türkisfarbene Isar und machten uns dann auf die Rückfahrt. Um 21:30 Uhr erreichten wir schließlich nach äußerst erfolgreichem Tag wieder die Schule in Dinkelscherben.
Sebastian Kretschmann